Zero Waste Kosmetik im Badezimmer

Zero Waste Kosmetik im Badezimmer

Das Thema Plastik begegnet uns gefühlt immer und überall. Gerade auch im Haushalt wird viel und häufig unnötig Plastik verwendet, insbesondere auch im Bad.

Zero Waste Shampoo & Zahnpasta – Hilfreiche Tipps zur Umstellung & Anwendung

Jeder kennt es wohl am Morgen, man steht auf, duscht, verwendet Duschgel, Shampoo, vielleicht noch Spülungen und Rasierer, danach geht es weiter mit Zähne putzen, Deo, bei Frauen Make up und weiteren Artikeln.

Natürlich soll das Ziel dieses Artikels nicht sein, den gänzlichen Verbot mit den Produkten auszusprechen. Viel mehr wollen wir durch unseren Zero Waste Blog aufzeigen, wo man ganz einfach Plastikmüll vermeiden kann, denn gerade im Kosmetikbereich gibt es viel Einsparpotential.

Seife statt Duschgel und Mehl statt Shampoo?

Die meisten Menschen duschen einmal am Tag, spätestens alle 2 Tage und verwenden dabei natürlich Duschgel, Shampoo und je nach Bedarf weitere Kosmetik Artikel. Hier ist es sehr leicht, Plastik zu sparen, denn gerade Duschgel kann man einfach durch Seifenstücke ersetzen. Auch diese gibt es für verschiedene Hauttypen, in den unterschiedlichsten Dufttypen, mit Peelingpartikeln usw.

Der Vorteil ist nicht nur die Einsparung von Plastik, Seifen werden auch natürlicher und ohne chemische Zusätze hergestellt, gerade wenn man sie auf Märkten oder bei kleineren Läden kauft, die sich nach und nach auf das Thema spezialisieren.

Selbiges gilt auch beim Haare waschen. Für Zero Waste Shampoo gibt es verschiedene Alternativen. Fast alle haben neben der Plastikfreiheit den großen Vorteil, dass sie die Haare viel schonender von Fett, Talg und Schmutz befreien.

Shampoo funktioniert grundsätzlich, indem es einfach sämtlichen Schmutz entfernt, auch beispielsweise Talg. Diesen brauchen Kopfhaut und Haare aber in gewisser Weise, um elastisch zu bleiben, dadurch fetten Haare entsprechend schnell nach. Die Shampooindustrie verkauft an dieser Stelle zudem gerne Spülungen, denn genau diese soll den Haaren die Pflege geben, die sie selbst herstellen könnten.

Zero Wast Shampoo Alternativen gibt es viele, beispielsweise spezielle Haarseifen, Roggenmehl, Lavaerde oder auch einfach Water Only. Mit diesen Methoden kann man Haare auf natürliche Weise säubern. Wenn das für den Anfang zu viel ist, der kann zumindest am Anfang auf gepresste Shampoo Bits zurückgreifen, hierbei handelt es sich um Shampoo, welchem die Flüssigkeit entzogen wurde, wodurch es zu einem festen Stück wird. Eine müllsparende Spülung wäre eine saure Rinse, hierbei wird ein Schuss Essig, beispielsweise Apfelessig, mit einem Liter Wasser vermischt. Keine Sorge, der Essiggeruch verfliegt beim Trocknen.

Weitere Infos zu diesem Thema wird es gesondert geben, oder vorab natürlich auch auf anderen Zero Waste Blogs und Artikel.

Zero Waste Zahnpasta

Am leichtesten lässt sich Müll vermeiden, indem man diesen in den täglichen Alltag integriert. Zur Morgenroutine gehört für viele nach dem Duschen das Zähneputzen, prinzipiell benötigt man dafür nur eine Zahnbürste und Zahnpaste, doch auch diese sind in der Regel aus Plastik oder zumindest in Plastik verpackt.

 

 

Zero Waste Zahnpasta lässt sich mit einigen wenigen Zutaten selbst herstellen.

Bedenkt man, dass beides regelmäßig erneuert werden muss kommt schnell ein neuer Berg an Plastikmüll zusammen. Deshalb heißt die Devise auch hier: Umdenken. Die Zahnbürste ist schnell durch eine Zero oder Less Waste Zahnbürste aus Holz oder noch besser Bambus ersetzt. Diese funktionieren genauso, werden aber deutlich schneller abgebaut.

Auch für Zahnpasta findet man diverse Zero Waste Alternativen. Diese beginnen bei Zahnseifen über Tabletten, welche man zerkaut und dann anschließend mit dem Pulver putzt bis hin zu simplen do it yourself Rezepten. Hier gibt es viele verschiedene Rezepte, für viele braucht man nur wenige Zutaten wie Kokosöl, Natron und ätherische Öle bzw. Pfefferminzöl. So kann man schon beim Zähne putzen Müll, Plastik und Chemie vermeiden und seine Zähne schonend reinigen.

Selbst machen

In Zeiten von Dash Buttons, mit denen ich mein Klopapier auf Knopfdruck online nachbestellen kann, macht sich wenn wir ehrlich sind kaum jemand mehr Gedanken, um das Selbst machen. Und dabei hätte das so viele positive Aspekte und es gibt so viele Möglichkeiten, insbesondere auch im Bereich Kosmetik, bzw. Zero Waste Kosmetik. Vermutlich scheuen sich viele vorm selbst machen, weil sie befürchten, dass das sehr zeitaufwendig und teuer ist und zudem viele Produkte benötigt werden, dem ist aber nicht so.

Deo kann beispielsweise schon aus 3 einfachen Zutaten hergestellt werden, man benötigt ledig Kokosöl, Natron und optional noch nach belieben ätherisches Öl. Die Komponenten werden kurz zusammengemischt und schon hat man selbst hergestelltes Deo.

Auch Produkte, die vor allem Frauen regelmäßig brauchen, lassen sich selbst machen, ein konkretes Beispiel sind Watte-, bzw. Abschminkpads. Diese kann man leicht aus altem Stoff ausschneiden und mit nur wenigen Stichen zusammennähen. So hat man in kürzester Zeit einerseits Müll durch upcycling vermieden und zudem neue in Plastik verpackte Produkte nicht nachgekauft.

Zero Waste Kosmetik

Wie so oft beginnt Zero Waste beim Umdenken und geht dann über in ein anderes Einkaufen. Gerade Frauen wollen auf eines oft nicht verzichten, nämlich Make up und Parfum. Zero Waste kann nur funktionieren, wenn man es wirklich will, deshalb wäre es an dieser Stelle kontraproduktiv, auf ein komplettes Make Up Verbot zu pochen. Viel mehr sollte man einfach bewusst Produkte kaufen und andere Produkte oder sogar ganze Marken meiden. In diesem Fall geht es neben dem Thema Plastik klar auch um Tierversuche, weshalb man wirklich genau hinschauen sollte, was man kauft.

Leider werden weder Mikroplastik im fertigen Produkt noch Tierversuche bei der Herstellung deklariert, weshalb man selbst recherchieren muss oder, was eine schnelle und einfache Alternative ist, die Strichcodes der Produkte vorab zu scannen. Apps wie Code-Check zeigen binnen Sekunden, ob Produkte fair oder unter schlechten Bedingungen hergestellt wurden und außerdem, ob Mikroplastik, Silikone, Palmöl oder krebserregende Stoffe im Produkt enthalten sind. So kann man schon beim Einkaufen bewusst negative Produkte vermeiden. Zudem kann die Gesellschaft so langfristig, wenn genügend Leute mitmachen, auch große Unternehmen zwingen, umzudenken. Denn wenn keiner mehr plastikverseuchte, chemische Produkte kauft werden diese langfristig auch einfach nicht mehr hergestellt. Diesen Hebel vergessen viele heutzutage leider viel zu häufig.

 

 

Im Bad lässt sich einiges an Müll vermeiden: Bambus-Zahnbürste, Kokos-Seife und selbstgemachtes Shampoo.

Wenn man wirklich Plastikmüll vermeiden möchte und Zero oder zumindest Less Waste leben möchte kostet es anfangs etwas Zeit, sich zu informieren. Dann kann „dieses Leben“ aber ganz genau so zur Routine gemacht werden. Gleichzeitig wird es natürlich nicht „nur“ zur Routine gemacht, vielmehr tut man etwas für die Umwelt, die Meere und sich selbst und kann nebenbei noch Geld sparen.

Und im Grunde ist es dann ja eigentlich egal, ob ich meine Zähne mit einer Holzzahnbüste putze und meinen Körper mit einem Seifenstück wasche, das Ergebnis für den Menschen bleibt das gleichen. Natürlich – ganz egal ist es nicht. Die Umwelt, die Meere, die Natur und auch die uns nachfolgenden Generationen werden unserem Umdenken danken.